ROCKTIMES - CD-Review / Megaklippo - Disko Plasko

Fast jeder Musik- und Sportsfreund dürfte wissen: 'Megakloppo' ist seit geraumer Zeit dabei, die Geburtsstadt der Beatles, Liverpool, mächtig aufzupolieren. Der Kenner weiß aber auch, dass es Kloppo nur auf sportlicher Ebene versucht.

Aufs Musikalische bezogen kann ich Megaklippo als Vergleich heranziehen, wenn auch nur auf heimatliche Klänge bezogen, denn das Quartett versucht, die deutsche Rockszene kräftig aufzumischen. Dass es ihm aufgrund seines Erstwerks "Disko Plasko" gelingen kann, ist nicht so unwahrscheinlich, denn die Musiker können allesamt auf eine langjährige Karriere zurückblicken.

Wer nun denkt, dass die Megaklippos mit "Disko Plasko" an die glorreiche Travolta-Ära erinnern wollen, den muss ich - Gott sei Dank - schwer enttäuschen. Nein, nix mit Diskomucke, synchron einstudierten Tanzeinlagen und dazugehörigen 'Glitzerdamen' - hier werden ganz klar die Lederkutten- und Bikerfraktionen angesprochen. Bier statt Schampus!

Allein ihr Gitarrist Stefan Manarin ist schon die Eintrittskarte für "Disko Plasko" wert. In Fachkreisen als der Stahlverbieger bekannt, versteht es Stefan in der Tat, glänzend mit den dünnen Stahlsaiten seiner Stromklampfen umzugehen. Auf einem bekannten Internetportal hat er mehrere Clips online gestellt, in denen man seine exzellent gut ausgebildete Fingerakrobatik bestaunen kann. Keine Frage, Mister Manarin gehört zu den besten, deren PKW das 'D'-Kennzeichen zieren darf.

Neben dem exzellenten Saitengezupfe vom Gitarrenchamp sind es vor allem Andre Marohns kraftvolle Stimmbänder, die für weitere herausragende Elemente auf der Platte sorgen. Fürs solide Klangfundament sind die Rhythmiker Freddy Braatz (Bass) und Marcus Feeder (Schlagzeug) verantwortlich und somit spiegelt sich im Gesamtpaket eine richtig gut eingespielte Kapelle wider.

Fazit: Den Musikfan erwartet zeitloser Hard Rock mit reichlich Metal-Einschlägen. Mit "I Got The Blues" gibt es gar ein paar Blues Rock-Klänge auf die Lauscher. Einen Vergleich mit anderen Rockgrößen ihres bevorzugten Genres halte ich für sinnlos. Denn: Da wo Megaklippo draufsteht, ist eben auch 'nur' Megaklippo zu hören, bzw. hat der Stahlverbieger seine Finger im Spiel. Neben dem Titelsong "Disko Plasko" empfehle ich noch "Records In The Snow" als Hörprobe. Einziges Manko ist die Tatsache, dass nach etwas über einer halben Stunde bereits Feierabend ist. Ansonsten kann ich keinerlei Schwächen erkennen, stehe dem Silberling somit komplett positiv gegenüber und werde die Klippos fest im Auge behalten.

Quelle

Veröffentlicht in:
Rocktimes.de

URL:
http://www.rocktimes.de/gesamt/m/megaklippo/disko_plasko.html

Autor:
Mike Kempf


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